Blog-Layout

So wird dein Hund zum Fotomodel

Laura Längsfeld • Juli 13, 2020

Wie du es schaffst, deinen eigenen Hund zu fotografieren

Den eigenen Hund zu fotografieren, ist nicht immer einfach. So oft schauen sie abgelenkt in eine andere Richtung. Oder sie finden das ganz so seltsam, dass sie aussehen, als wäre es die reinste Tierquälerei, sie zu fotografieren. 😅

Das muss aber nicht sein! Im Grunde ist "Foto machen" auch nur ein Trick wie jeder andere. Ganz locker mit viel Freude und Leckerlis trainiert, finden die meisten Hunde schnell Spaß dabei.

In meinem Artikel über Gassi-Spiele habe ich schon ein paar Übungen vorgestellt, die hilfreich sein können, wie das Warte-Spiel und  "Hopp-Spiele".

In diesem Artikel werde ich nun genauer beschreiben, wie du deinen Hund zum Topmodel machen kannst - egal ob du ihn selbst fotografieren willst oder für ein Shooting mit einem Fotografen. 

Ganz wichtig: Ihr sollt vor allem Spaß zusammen haben. Für ein Shooting bei mir ist nichts von dem, was ich hier schreibe Voraussetzung - selbst wenn dein Hund nichts davon kann, seid ihr bei mir willkommen. ❤️

Warten und Bleiben

Warten und Bleiben ist die Übung, die es am allermeisten erleichtert, Fotos von deinem Hund zu machen. Es gibt dir die Möglichkeit, eine Entfernung und Perspektive zu finden, die dein Motiv am besten aussehen lassen und die Zeit, in Ruhe ein Foto zu machen.

Vielleicht kann dein Hund das alles schon längst - aber für diejenigen, die es noch nicht können, möchte ich die Übungsschritte aufschreiben.
 
Ich bringe meinen Hunden das Blieben im liegen, sitzen und im Stand bei. Wenn dein Hund also schon mal "Sitz" und "Platz" kann, hast du die besten Voraussetzungen.

"Steh" kannst du sehr schnell üben, indem du einfach dein Kommando dafür sagst, wenn dein Hund gerade irgendwo steht und ihn dann belohnst. 

Und wie bringst du ihm nun bei, länger so zu bleiben?

Hund fotografieren Malteser liegt auf Bank und schaut aufmerksam

Würdest du gerne ausprobieren, wie es mit deinem Hund bei einem echten Fotoshooting klappt?

Dann lass und ganz unverbindlich über euer ganz persönliches Foto-Erlebnis sprechen.

Klicke einfach hier, um einen Termin dafür auszuwählen:

Schritt 1: Die Dauer verlängern

Ich bringe meinen Hunden kein Kommando fürs Bleiben bei (auch wenn ich ihnen oft kurz "warte" sage, wenn sie bleiben sollen. Aber das ist eher eine kleine Hilfe und nicht wirklich ein Kommando). Ich bringe ihnen stattdessen bei, so lange in der angesagten Position zu bleiben, bis ich etwas anderes sage.

Nehmen wir an, dein Hund hat sich gerade auf dein Signal hingesetzt. Er steht aber wieder auf, bevor du ihn auch nur belohnen kannst. Hier heißt es, genau zu beobachten, wie lange dein Hund schon sitzen bleiben kann. Du musst ihn schneller belohnen, als er aufstehen kann. Dafür ist ein Klicker ein tolles Hilfsmittel.

Nach der Belohnung sagst du ein Wort wie "Los" oder "Lauf". Dein Hund wird schnell merken, dass das bedeutet, dass er nun wieder machen kann, was er möchte.

Jetzt kann er vielleicht 3 Sekunden sitzen bleiben und weiß, dass er dafür eine Belohnung bekommt. Du kannst nun die Zeit vorsichtig ausdehnen. Schafft er 4 Sekunden, 5 Sekunden, usw.? Irgendwann wirst du merken, dass er die Übung verstanden hat, dann kannst du die Zeit in größeren Schritten ausdehnen. 

2 Minuten ist eine gute Zeit, die du dir als Ziel setzen kannst, wenn es dir vor allem ums Fotografieren geht. Natürlich sind auch viel längere Zeiträume möglich. Wenn ich das von meinen Hunden verlange, belohne ich sie immer auch mal zwischendurch mit einem Leckerli.

Sollte dein Hund mal die Position verlassen, bevor du ihn freigegeben hast, führe ihn ruhig und neutral zurück auf die Position und lasse ihn erneut kurz warten, bevor du belohnst. 

Das ganze funktioniert genauso für Liegen und Stehen. Wenn dein Hund einmal das Prinzip des Bleibens verstanden hat, musst du sehr wahrscheinlich nicht für jede Position ganz von vorne anfangen. 

Schritt 2: Die Entfernung vergrößern 

Wenn dein Hund gelernt hat, nur auf dein Signal wieder aufzustehen, fängst du an, die Entfernung zu vergößern. Schließlich will man selten direkt vor der Nase fotografieren (wobei das auch seinen Reiz haben kann 😁.

Der Ablauf ist wieder der selbe: du fängst mit einem Schritt an, bleibt dein Hund, lobst/klickst du sofort und gibst ihm die Belohnung. Wenn das klappt, dann zwei Schritte, usw. Auch hier wirst du schnell merken, wie viel du deinem Hund zumuten kannst - vielleicht ist es mit deinem Hund möglich, die Zwischenschritte zu vergrößern.

Für Fotos ist eine Entfernung zwischen 2 und 10 m sinnvoll, aber natürlich ist es möglich, die Entfernung noch viel mehr auszuweiten.

Schritt 3: Ablenkung einbauen

Wie immer solltest du am Anfang alles mit wenig oder gar keiner Ablenkung üben und erst nach und nach steigern. Dabei kommt es natürlich sehr darauf an, was dein Hund als Ablenkung empfindet.

Er muss das ganze ja auch nicht zur Rush Hour in der Innenstatdt oder mitten auf einer Wiese voll spielender Hunde können (nicht, dass du das nicht auch üben kannst). 

Mir geht es hier eher darum, was vielen Hunden extrem schwer fällt: in Position bleiben, wenn jemand sich vor ihnen auf den Boden setzt oder legt. Das ist natürlich zum Fotografieren sinnvoll, um auf Augenhöhe zu sein. Wenn dein Hund dann aber sofort wieder direkt vor der Linse steht, wird es auch nichts damit. 😅

Und - wer hätte das gedacht - auch hier gehst du wieder vor, wie oben beschrieben. Gehe vor deinem Hund leicht in die Knie, belohne wenn er in Position bleibt. Wenn das klappt, gehe in die Hocke, usw. 

Dann kannst du diese Übung mit der Entfernungs- und Dauerübung kombinieren.
Wechsle auch mal deinen Winkel zum Hund, also stehe/sitze nicht immer frontal, sondern auch mal seitlich oder sogar hinter ihm.

Und denke immer daran: mache die Schritte nur so groß, dass dein Hund es schaffen kann und belohne jeden Erfolg. Wenn etwas mehrmals nicht klappt, gehe wieder einen Übungsschritt zurück.

Das klingt nun alles ziemlich langwierig, aber mit den meisten Hunden wirst du schon nach wenigen Übungseinheiten erste Erfolge sehen. 
Hund fotografieren Malteser liegt auf Steg

Anschauen

Ein perfektes Fotomodel schaut natürlich in die Kamera - zumindest dann, wenn der Fotograf es sagt. 😅

Die Bleib-Übung ist schon mal ein guter Anfang dafür. Viele Hunde schauen ihrem Menschen dabei hinterher, weil sie ja ihre Belohnung erwarten. Oder weil sie einfach sehen wollen, wo ihr Mensch hingeht.

Wenn du das Anschauen noch etwas mehr verstärken möchtest, kannst du deinen Hund jedes Mal bestätigen, wenn er dich anschaut (z.B. mit Klick und Leckerli). Wenn du dabei dann jedes Mal ein Wort wie "schau" sagst (in dem Moment, in dem er zu dir schaut), lernt er schnell, auf dieses Wort hin zu dir zu schauen.

Eine kleine Übung dazu, die ich gerne mit meinen Hunden mache: ich nehme in jede Hand ein Leckerli, zeige sie den Hunden, schließe die Hände und halte sie dann mit Abstand links und rechts vor mir. 

Wenn sie dann schaffen, mich anzuschauen statt die Hände mit den Leckerlis, bekommen sie die Belohnung. Am Anfang kann dieses Anschauen sehr kurz sein, da heißt es dann, schnell zu reagieren. Nach einer Weile können sie aber den Blick länger halten.

Diese Übungen sind auch deshalb super, weil sie zusätzlich die allgemeine Aufmerksamkeit fördern.

Kreativ werden

Dein Hund kann das schon alles? Dann gibt es jede Menge Tricks, die auf Fotos auch toll aussehen. Hier einige Ideen:
  • Gegenstände festhalten oder tragen
  • Männchen machen (Häschen)
  • Kopf ablegen
  • Winken
  • mit den Vorderpfoten auf Gegenstände stellen
  • ganz nah neben anderen Hunden sitzen
Ideen und Anleitungen für Tricks findest du zum Beispiel HIER

Und dann geht es nur noch darum, dass du im richtigen Moment auf den Auslöser drückst. 

Das Gute ist: Hundetraining und Fotografieren haben gemeinsam, dass es sehr auf ein Gefühl für den richtigen Moment und gutes Timing ankommt. Du kannst also beides gleichzeitig üben. 😊

Ich wünsche dir viel Spaß dabei!
Hund fotografieren Malteser steht auf den Hinterbeinen
von Laura Längsfeld 14 Mai, 2024
Lass' uns über frohe Momente, glückliche Erinnerungen und immerwährende Freude sprechen! Immer wieder mal lese ich Kommentare zu den Preisen professioneller Tierfotografie, die dieser gewissermaßen den Wert absprechen oder sich darüber lustig machen. Hier ist deshalb eine Perspektive zum Nachdenken.
von Laura Längsfeld 09 Jan., 2024
Während wir ins Jahr des fünfjährigen Bestehens von LL Photography starten, möchte ich nochmal auf 2023 zurück blicken. Während die Jahre davor durch die weltweiten Krisen beeinflusst waren, war 2023 für mich ganz persönlich kein einfaches Jahr. Denn kurz nachdem ich unerwartet umziehen musste (was, wie du dir sicher vorstellen kannst, mit drei Hunden nicht so einfach ist, erstmal muss man ja etwas neues finden) ging kurz darauf mein geliebter Finn nach über 14,5 gemeinsamen Jahren über die Regenbogenbrücke...und ich vermisse ihn jeden Tag schrecklich. Aber all das hat mich nicht daran gehindert, weiter an LL Photography zu arbeiten und zu wachsen. Und so habe ich 2023 mehr Tiere (und manchmal auch ihre Menschen) vor der Kamera gehabt als je zuvor, und ich freue mich, dass ich sie alle kennenlernen durfte. In dem kleinen Video unten sind alle dabei! Es ist mir eine Ehre, dass all diese Menschen mir ihr Vertrauen geben, diese Erinnerungen mit ihren Tieren festzuhalten und daraus Kunstwerke zu erschaffen. Und so freue ich mich nun auf 2024 und auf alle Menschen und Tiere, die ich dieses Jahr treffen und fotografieren werde. Vielleicht auch dich?
Share by: